Nur sechs Prozent aller Fonds erfüllen die Gewinnprognosen!

Fachanwalt für Kapitalanlagerecht

Sachwertanlagen mit hohem Risiko!


In Zeiten niedriger Zinsen erfreuen sich geschlossene Fonds und sonstige alternativen Fondskonzepte zunehmender Beliebheit und werden daher seit vielen Jahren vermehrt von Banken, Volksbanken und Sparkassen aber auch freien Anlagevermittlern und Anlageberatern an Anleger verkauft. Die Verkäufer dieser Anlagen stehen häufig unter einem hohem Verkaufsdruck. Die Gewinnprognosen sind ebenfalls häufig zu optimistisch angesetzt. Die hinter dem Rücken des Anlegers gezahlten Verkaufsprovisionen führen zu einem Interessenkonflikt beim Verkäufer; in vielen Fällen steht die anlagegerechte und anlegergerechte Beratung an zweiter Stelle.

Leider wird diese Form der Kapitalanlage daher Anlegern oft als sicher und risikolos dargestellt, obgleich es sich um eine unternehmerische Beteiligung mit dem Risiko des Totalverlusts handelt. Selbst bereits erhaltene Renditen in Form von Ausschüttungen müssen Anleger im Zweifelsfall wieder erstatten.

Laut Verbraucherzentralen haben im Schnitt 94 Prozent der seit 1972 bis heute aufgelegten 1.139 geschlossenen Immobilien-, Umwelt-, Schiff- und Medienfonds Ihre Gewinnprognose nicht erfüllt.

Werden Anleger über diese Verlust- und Haftungsrisiken oder andere sich aus dem konkreten geschlossenen Fond ergebende Risiken nicht aussreichend aufgeklärt, kommt eine Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen gegen den Anlageberater oder Anlagevermittler bzw. die beratenden bzw. vermittelnden Banken und Sparkassen aufgrund nicht anlegergerechter Beratung in Betracht.

Insgesamt verbrannten die bereits aufgelösten Fonds Anlegergeld in Höhe von 4,3 Milliarden Euro, statt einen Gewinn von 15,4 Milliarden Euro zu liefern, wie ihn die Prospekte in Aussicht gestellt hatten. 

Schiffsfonds bzw. Schiffsbeteiligungen waren in Deutschland im Segment der geschlossenen Fonds eine der beliebtesten Anlagen neben Immobilienfonds. Seit den 1970er Jahren wurden von Anlegern weit über 30 Milliarden Euro in Schiffsfonds eingezahlt. In den Jahren 2000 bis 2008 haben Anleger jährlich zwischen 3 bis 7 Milliarden Euro pro Jahr in Schiffsfonds und Schiffsbeteiligungen investiert. Bis in das Jahr 2008 galten Schiffsfonds in der Regel als vermeintlich sichere Anlage mit hohen Renditechancen.
 
Die Marktlage hat sich jedoch im Zuge der weltweiten Rezession 2008 - 2009 stark eingetrübt. Viele Schiffsfonds sind in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Zum einen haben sich die erzielbaren Fracht- und Chartererträge reduziert und sind in vielen Bereichen massiv eingebrochen. Zum anderen sorgte ein bestehendes Überangebot an Containerschiffen dafür, dass Teile der weltweiten Flotte nicht ausgelastet waren und ohne Beschäftigung vor Anker lagen. Diese aufliegenden Schiffe verursachen weiter Kosten, haben jedoch keine Einnahmen; vorhandene Liquiditätsreserven werden aufgezehrt.
 
Folglich haben viele Fonds-Gesellschaften bereits Insolvenz angemeldet oder arbeiten an Sanierungskonzepten. 
 
Nach Angaben von Stiftung Warentest werden zwei Drittel der Schiffsfonds die jährlichen Ausschüttungen nicht mehr bezahlen können. Selbst Rückzahlungen der bereits erhaltenen Ausschüttungen sind nicht ausgeschlossen. 
 
Schätzungen der Verbraucherzentralen zufolge haben sich in den vergangenen Jahren bis zu 250.000 Anleger an Schiffsfonds beteiligt.
 
Bereits seit 2008 müssen viele dieser Anleger mit einem hohen Verlust rechnen. Ausbleibende Ausschüttungen können ein erstes Signal hierfür sein. Die Anteile vieler Schiffsfonds sind nur noch zu einem geringen Preis veräußerbar. Einen Käufer für diese Anteile zu finden, ist ebenfalls nicht einfach, da es hierzu keinen geregelten Zweitmarkt gibt. Die Gesellschaften können sogar unter Umständen Nachzahlungen von den Gesellschaftern fordern. Im schlimmsten Fall müssen Anleger nicht nur mit einem Totalverlust rechnen, sondern könnten sogar im Falle einer Insolvenz für die Verluste der Gesellschaft in Haftung genommen werden.
 
Unsere Fachanwälte für Bank- und Kapitalmarktrecht stehen Ihnen gerne rund um das Thema Schifffonds, Schiffsbeteiligungen oder auch andersartige geschlossene Fonds , z.B. Immobilienfonds, für ein Erstberatungsgespräch zur Verfügung.